Nur Bodenpflasterung steht noch aus
Heimatverein präsentiert Wagenremise am Berliner Tor / Bogenfederhammer ausgestellt
Heimatverein Exten. Die Museumslandschaft in Exten ist seit einigen Wochen um eine Wagenremise am Berliner Tor reicher. Mit sehr viel Eigenleistung, aber auch dank Unterstützung von Sponsor Sparkasse Schaumburg (750 Euro) ist ein Unterstand errichtet worden, in dem der Heimatverein einen restaurierten Bogenfederhammer präsentiert, quasi als Werbung für sein Heimatmuseum Unterer und Oberer Eisenhammer.
Die Idee zur Erstellung einer Remise kam im Sommer 2010 als Dirk Spork dem Heimatverein einige Ackergeräte und Ackerräder aus dem Nachlass der Familie Brachvogel, Am Anger, gab. Nur ein guter Platz dafür musste her.
Der Einmündungsbereich der Straße Auf der Landmark in die Behrenstraße passte und war im Eigentum der Stadt. Es gab zunächst die Idee, dort einen gespendeten Erntewagen aufzustellen.
Die Heimatstube wird modernisiert!
Wegen Umbau bis Jahresende dicht
Jahrelang waren der untere und der obere Eisenhammer die großen Arbeitsschwerpunkte des Vereins für Heimatpflege und Kultur Exten. Jetzt ist erst einmal wieder die Heimatstube am Anger dran, mit deren Eröffnung 1973 im Grunde die Geschichte der Heimatfreunde begann.
Foto: who
Das dörfliche Museum in der ehemaligen Schule platzt aus allen Nähten und soll nun gründlich renoviert und in einem Zuge systematisch neu strukturiert und gestaltet werden. Die Mittel dafür stehen großteils bereit, die Vorplanungen sind abgeschlossen, und in Kürze werden die praktischen Arbeiten beginnen. Darum bleibt das Museum bis zum Jahresende geschlossen.
Oberer Eisenhammer in neuem Glanz
Exten (pk). So schmuck wie jetzt hat der Obere Eisenhammer in Exten wahrscheinlich noch nie ausgesehen – auch nicht, als in der Ossenbeeke noch tagtäglich geschmiedet worden ist. Aber heute soll es ja auch Touristen anlocken, die sich hier über die fast 250 Jahre währende Schmiedearbeit informieren können.
Horst Vöge, der Vorsitzende des Heimatvereins Extens und treibende Kraft bei Sanierung des Eisenhammers, ist weitgehend zufrieden. Auch wenn die Finanzierung der Instandsetzung um rund 6000 Euro überschritten wurde. Statt der geplanten 120 000 Euro beliefen sich die Kosten auf 126 000 Euro, die zu einem Großteil aber durch den mit 5000 Euro dotierten Denkmalpreis der niedersächsischen Sparkassenstiftung, der dem Heimatverein bereits 2010 verliehen worden war, aufgefangen werden können, so Vöge. Weitere 500 Euro wurden unverhofft von einer Gönnerin gespendet, die als Kind in den fünfziger Jahren in Exten lebte und am Eisenhammer spielte, erzählt der Vorsitzende.
Eröffnung
Oberer Eisenhammer saniert: Heimatverein stellt Denkmal bei Tag der offenen Tür vor
VON DIETRICH LANGE
Exten. Autofahrer sind nicht so sehr erwünscht, denn für sie ist kaum Platz. Aber sonst dürfen so viele Besucher kommen wie möglich, um das „neueste" Baudenkmal der Stadt Rinteln zu bewundern. Der Verein für Heimatpflege und Kultur Exten hat in den vergangenen zwei Jahren den Oberen Eisenhammer saniert, 126.000 Euro wurden investiert. Gestern haben sich zahlreiche Besucher das Ergebnis beim Tag der offenen Tür angesehen. Und die Denkmalplakette vom niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege wurde gleich für alle sichtbar an einem Balken der Frontseite festgeschraubt.
Rintelns stellvertretender Bürgermeister Karl Lange, Dr. Stefan Winghardt, Präsident des Landesamts, und Heimatvereinsvorsitzender Horst Vöge versenkten drei der vier Schrauben für das Schild im Holz; die vierte Schraube folgt, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Und das kann dauern, denn es fehlen vor allem noch die Wasserräder. Einst waren es drei, mindestens eines soll wieder installiert werden. Erste Angebote hat Vöge eingeholt, aber hier geht es noch einmal um 55.000 Euro. Bei Kaffee und Kuchen wurde deshalb gleich gefachsimpelt, wie und wo man dafür das nötige Geld zusammenbekommen könnte.
Einheimische staunen beim Museumstag
Exten (cok). Ein altes Weib in Schaumburger Tracht steht vor ihrem Fachwerkhaus im Extener Gallenort, abgebildet auf einer 130 Jahre alten Schwarz-Weiß-Fotografie, die von einer auch bereits 80 Jahre alten Frau in der Extener Heimatstube abgegeben wurde. Viele historische Fotos landeten dort gestern an, freudig eingesammelt von Museumsleiter Jürgen Maack, der anlässlich des „Internationalen Tags des Museums“ zusammen mit vielen anderen Extenern ein Dorffest auf dem Anger veranstaltete.
Die mit so viel Liebe und Engagement gehegte und gepflegte Heimatstube Exten hatte selbstverständlich ihre Türen weit geöffnet, und unter den Besuchern, die durch dieses beispielhafte Dorfmuseum wanderten, waren immer wieder solche, die Fotos von früheren Schulklassen und Konfirmandengruppen für das Archiv abgaben. „Wir wollen, dass sich möglichst jeder Dorfbewohner in unserem Museum wiederfindet“, so Jürgen Maack. „Jetzt werden wir versuchen, möglichst alle Namen der Kinder und Jugendlichen herauszufinden. Je mehr Menschen dabei mithelfen, desto stärker wird die Bindung zur Heimatstube.“ Ihn interessieren auch Fotos aus der Gegenwart des alltäglichen Dorflebens: „Natürlich! Wir müssen ja vorsorgen für die Zukunft.