Wegen Umbau bis Jahresende dicht
Jahrelang waren der untere und der obere Eisenhammer die großen Arbeitsschwerpunkte des Vereins für Heimatpflege und Kultur Exten. Jetzt ist erst einmal wieder die Heimatstube am Anger dran, mit deren Eröffnung 1973 im Grunde die Geschichte der Heimatfreunde begann.
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Das dörfliche Museum in der ehemaligen Schule platzt aus allen Nähten und soll nun gründlich renoviert und in einem Zuge systematisch neu strukturiert und gestaltet werden. Die Mittel dafür stehen großteils bereit, die Vorplanungen sind abgeschlossen, und in Kürze werden die praktischen Arbeiten beginnen. Darum bleibt das Museum bis zum Jahresende geschlossen.
Die Schaufensterpuppe in der alten Uniform des Napoleons der Schützengilde, eine Drechselbank, hier und da noch wenige Bilder an den Wänden, das sind die verbliebenen Ausstellungsstücke im vorderen Schauraum. Und auch die sind bald ausgeräumt und zwischengelagert, damit die Handwerker einziehen können. So erklärte Jürgen Maack, als er mit seiner Ehefrau Rita zu Anfang dieser Woche das Schild mit dem deutlichen Hinweis „Geschlossen“ am Außeneingang anbrachte – sozusagen als vorläufig letzte Amtshandlung vor dem Neustart.
Zuvor hatten die Maacks, als ehrenamtliche Mitarbeiter verantwortlich für die Heimatstube, klar Schiff gemacht. Alte Werkzeuge, hauswirtschaftliche Geräte, Bilder, Bücher und andere Schriftstücke wurden in Kartons und Schränke verstaut und aus dem Raum gebracht. Und jedes einzelne Stück wurde mit einer Beschriftung zum Archivieren und schnellen Wiederfinden versehen, bevor es in Kartons und Schränken verschwand. Denn, so Jürgen Maack: „Im Zuge des Projektes von Studierenden der Uni Oldenburg soll mit der Neugestaltung auch eine Systematisierung der Ausstellungsstücke und des Fundus im Lager erfolgen.“
Bis dahin sind aber zunächst die Handwerker dran, fährt der ehrenamtliche Museumswart fort. Zu tun gebe es für die Profis reichlich. Feuer hemmende Deckenverkleidungen sowie auch an den Wänden im Eingangsbereich, neue Fenster mit Thermoverglasung und „eine neue Beleuchtung, die den Anforderungen eines Museums entspricht“, sind nur einige der Positionen, die Jürgen Maack spontan einfallen. „Nach 40 Jahren ist eine Neuorganisation und Baurenovierung dran.“ Denn: „Wir haben inzwischen unglaublich viele Ausstellungsstücke, sodass wir sogar ein Depot anpachten mussten.“
Nach Abschluss der Arbeiten, wegen der öffentlichen Fördermittel zwingend bis spätestens zum Jahresende, werde sich die Heimatstube mit völlig neuem Gesicht präsentieren. Und „wir hoffen, das es ein tolles Objekt wird“, das aber seinen Preis koste, merkt er an.
Die ursprünglich angesetzte Gesamtsumme von 90.000 Euro sei zwar im Zuge allgemeiner Sparzwänge erheblich zurück gefahren worden, trotzdem gebe es noch eine Deckungslücke, die mithilfe von Sponsoren geschlossen werden solle. Maack: „Darum bitten wir jetzt schon potenzielle Förderer und Freunde der Heimatstube um Unterstützung.“
© Schaumburger Zeitung v. 15.08.2013