Exten (pk). So schmuck wie jetzt hat der Obere Eisenhammer in Exten wahrscheinlich noch nie ausgesehen – auch nicht, als in der Ossenbeeke noch tagtäglich geschmiedet worden ist. Aber heute soll es ja auch Touristen anlocken, die sich hier über die fast 250 Jahre währende Schmiedearbeit informieren können.
Horst Vöge, der Vorsitzende des Heimatvereins Extens und treibende Kraft bei Sanierung des Eisenhammers, ist weitgehend zufrieden. Auch wenn die Finanzierung der Instandsetzung um rund 6000 Euro überschritten wurde. Statt der geplanten 120 000 Euro beliefen sich die Kosten auf 126 000 Euro, die zu einem Großteil aber durch den mit 5000 Euro dotierten Denkmalpreis der niedersächsischen Sparkassenstiftung, der dem Heimatverein bereits 2010 verliehen worden war, aufgefangen werden können, so Vöge. Weitere 500 Euro wurden unverhofft von einer Gönnerin gespendet, die als Kind in den fünfziger Jahren in Exten lebte und am Eisenhammer spielte, erzählt der Vorsitzende.
Ökologisch ist bei der Sanierung auch vorgegangen worden. So wurden für die Decke alte Lehmwickel von einer anderen Baustelle eingefügt. „Jetzt ist die Decke wieder dicht“, freut sich Vöge. Und bei den Treppenstufen, die zur Eingangstür herunterführen, handelt es sich ebenfalls um ein Recyclingprodukt: Die steinernen Stufen kommen von einer Nebentreppe des Mindener Doms.
Führungen werden schon jetzt angeboten. Das Haus kann besichtigt werden. Nur der Schmiedebetrieb ist noch nicht wieder aufgenommen worden. Für diesen Zweck soll im nächsten Schritt ein Wasserrad angeschafft und neben dem Haus angebracht werden.
Darüber hinaus soll ein neuer Schleifstein eingesetzt werden, damit schließlich auch wieder geschmiedet werden kann. „Das ist das Ziel“, sagt Vöge. Erreicht werden soll es nach Möglichkeit zum 13. April. Denn dann wird dem Oberen Eisenhammer feierlich die offizielle Denkmalplakette verliehen.
Der Obere Eisenhammer in der Ossenbeeke erstrahlt in neuem Glanz.
© Schaumburger Zeitung v. 10.12.2012