Dauerparkplatz für Ackerwagen
Remise in Behrenstraße jetzt komplett bestückt
Uwe Brandt bearbeitet den gut erhaltenen Ackerwagen, mit dem früher hauptsächlich Zuckerrüben transportiert wurden, schon mal mit der Drahtbürste. Foto: Philipp Killmann
Die von der Heimatstube angefertigte Remise an der Behrenstraße, in der bereits ein alter Bogenfederhammer untergebracht ist, ist seit dem Wochenende komplett. Über einen Kunden kam der Extener Bäcker Klaus Keßler mit Dirk Lohmann aus Lage in Kontakt, der bereit war, dem Heimatverein einen alten Ackerwagen für die Remise zu spenden. Am Wochenende brachte Keßler den rund 70 Jahre alten Wagen mit einem Trailer aus Kachtenhausen nach Exten. Nun soll der Wagen, der zunächst von Pferden, später dann von Traktoren gezogen wurde, noch etwas aufgehübscht werden. Der Extener Uwe Brandt brachte für diesen Zweck zum gestrigen Fototermin schon mal die Drahtbürste mit.
© Schaumburger Zeitung, 11.03.2014 von Philipp Killmann
Exten ist seit Mai 2013 um eine Wagenremise am Berliner Tor reicher. Mit sehr viel Eigenleistung, aber auch dank Unterstützung von Sponsor Sparkasse Schaumburg (750 Euro) ist ein Unterstand errichtet worden, in dem der Heimatverein einen restaurierten Bogenfederhammer präsentiert, quasi als Werbung für seine Museen Unterer- und Oberer Eisenhammer.
Die Idee zur Erstellung einer Remise kam im Sommer 2010 als Dirk Spork dem Heimatverein einige Ackergeräte und Ackerräder aus dem Nachlass der Familie Brachvogel, Am Anger, schenkte. Nur ein guter Platz dafür musste her.
Der Einmündungsbereich der Straße Auf der Landmark in die Behrenstraße passte und war im Eigentum der Stadt. Es gab zunächst die Idee, dort einen gespendeten Erntewagen aufzustellen.
Heimatvereinsvorsitzender Horst Vöge stellte den entsprechenden Bauantrag, im Dezember 2010 wurde dieser bereits genehmigt. Doch dann ruhte das Projekt, weil zwischenzeitlich Fördermittel für den Oberen Eisenhammer freigegeben worden waren. Als die Arbeiten dort Mitte 2012 abgeschlossen waren, stand ein Bogenfederhammer neben dem Gebäude, der aus dem Inneren herausgeschafft worden war und nicht mehr benötigt wurde. Auch für diesen wurde nun ein attraktiver Aufstellungsort gesucht.
Da bot der Tischler im Ruhestand Günther Heinemeyer aus der Behrenstraße an, die Remise zu „verzimmern“, Nachbar Uwe Brand wollte dabei helfen. Vöge ließ dementsprechend Lärchenholz vom Sägewerk in Goldbeck zurechtschneiden. „Anfang März holte Kai-Uwe Mohrmann mit Trecker und Gummiwagen im Schneegestöber das Bauholz nach Exten“, teilt Vöge mit. Bis Pfingsten hatte Heinemeyer mit Unterstützung von Brand die Kanthölzer zimmermannsmäßig exakt vorbereitet. „Millimetergenau wie bei einem Möbelstück“, schmunzelt Brand.
Anfang April hatte Vöge mit seiner Tochter Vera und Joachim von Meien sowie Dirk Eggers ein Fundament für den Hammer in der Remise errichtet. Das THW Rinteln brachte die 400 Kilogramm schwere Maschine mit Lkw und Ladekran zum Zielort. Dort steht er nun.
Am 28. Mai 2013 wurde Richtfest gefeiert, danach das Dach eingedeckt. Die historischen Hohlpfannen hierfür kamen aus Antendorf und vom Sanierungsprojekt "Am Anger 2" in Exten.
Veysel Araz hat den Boden der Remise mit alten Natursteinen gepflastern, die der Bauhof der Stadt Rinteln dafür zur Verfügung gestellt hat.
Foto: Fotoprojekt Rinteln3fünfundsechzig